Rund 20 Fachkräfte aus Hamm nahmen am ersten Modul der Qualifizierungsreihe teil und tauschten sich intensiv über digitale Gewalt aus.
Dabei handelt es sich um ein externes Fortbildungsangebot, das Fachkräfte aus verschiedenen Institutionen wie Schulen, Jugendamt und Jugendhilfeeinrichtungen zusammenbringt. Gemeinsam mit der Schulberatungsstelle für die Stadt Hamm, der Schulpsychologie und der Polizei Hamm bereiten sie sich in zwei intensiven Modulen darauf vor, (sexualisierter) Gewalt im digitalen Raum wirksam entgegenzutreten. Der zweite Teil ist für Ende November geplant und wird die notwendige Arbeit fortsetzen.
"Wir wollten mit diesem Angebot sensibilisieren, aufklären und mit den Fachkräften Möglichkeiten entwickeln, sicher handlungsfähig zu bleiben in der täglichen Arbeit mit betroffenen Kindern und Jugendlichen - nicht nur für die eigenen Mitarbeitenden, sondern für alle Fachkräfte, die sich in Hamm engagieren", erklärt Jutta Ocklenburg, Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche bei der Caritas Hamm. "Die digitalen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen bieten viele Chancen, bergen aber auch erhebliche Risiken. Deshalb ist es notwendig, dass Fachkräfte diese Lebenswelten verstehen, belastete junge Menschen sensibel ansprechen und zugleich professionelle Grenzen wahren. Nur so können wir langfristig schützen und helfen."
Digitale Welten verstehen - Risiken erkennen
Im digitalen Zeitalter verändern sich nicht nur technische Möglichkeiten, sondern leider auch die Gefahren für junge Menschen. Digitale Gewalt und sexualisierte Übergriffe im Netz sind längst traurige Realität und stellen Fachkräfte vor neue, komplexe Herausforderungen. In Kooperation mit der Jugendsuchtberatung, der Polizei und der Schulpsychologie reagierte die Caritas Hamm damit auf diesen Handlungsdruck mit einer Qualifizierungsreihe, die Fachkräfte gezielt stärkt und befähigt, Kinder und Jugendliche in ihrem Schutzauftrag kompetent zu begleiten.
Ende September folgten rund 20 engagierte Fachkräfte der Einladung und nahmen am ersten von zwei Veranstaltungstagen teil. Sie erhielten fundiertes Wissen und praxisorientierte Handlungsstrategien, um digitale Gewalt frühzeitig zu erkennen und Betroffene sicher zu unterstützen. Ein Schwerpunkt lag auf dem vertieften Verständnis der digitalen Lebenswelten junger Menschen. Ann-Kristin Baumann und David Szymura von der Jugendsuchtberatung zeigten auf, wie vielfältig und komplex die Online-Welten sind, in denen Kinder und Jugendliche heute kommunizieren und sich bewegen. Dieses Wissen ist entscheidend, um Gefahren realistisch einzuschätzen und präventiv tätig zu werden.
Vertrauen schaffen und professionell handeln
Nicole Orlowski und Dirk Püttner von der Polizei Hamm machten deutlich, dass digitale Gewalt viele Gesichter hat - von sexualisierten Übergriffen in Chats bis hin zur Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen. Sie gaben den Teilnehmenden konkrete Hinweise, wie sie Warnsignale erkennen, rechtlich sicher reagieren und betroffene Kinder sensibel begleiten können.
"Viele Fachkräfte erleben im Arbeitsalltag, dass Kinder mit belastenden oder sogar strafrechtlich relevanten Inhalten im Internet in Kontakt kommen. Wichtig ist, diese Situationen ernst zu nehmen, die richtigen Schritte einzuleiten und den betroffenen jungen Menschen Orientierung und Sicherheit zu geben", betont Nicole Orlowski von der Polizei Hamm. "Unser Ziel ist es, die Fachkräfte zu stärken, damit sie im Ernstfall klar, professionell und zum Schutz der Kinder handeln können."
Fortsetzung im November
Der zweite Teil der Qualifizierungsreihe, geplant für den 20. November 2025, baut auf den vermittelten Grundlagen auf und vertieft praxisnahe Strategien, damit Fachkräfte digitaler Gewalt noch entschlossener und kompetenter begegnen können. Diese Qualifizierung verdeutlicht eindrucksvoll die enge Zusammenarbeit von Caritas, Polizei, Jugendsuchtberatung und Schulberatung in Hamm. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen wirksamen Schutz und verlässliche Unterstützung zu bieten.