In das Haus des ehemaligen MGH-Lehrers Helmut Bußmann an der Kamener Straße/Große Werlstraße ist neues Leben eingekehrt: Anfang der Woche nahm dort die Übergangsgruppe "Kita Don Bosco im Haus Bußmann" der Caritas Hamm ihren Betrieb auf. Bis zur Fertigstellung des Neubaus auf der östlichen Seite im August 2020 sollen dort 15 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren betreut werden. Geleitet wird die Übergangsgruppe von Karina Linnemann-Wiesendahl. Insgesamt gibt es dort eine
Voll- und zwei Teilzeitkräfte.
Die Übergangsgruppe befindet sich im Erdgeschoss des historischen Gebäudes, das seit fast zweieinhalb Jahren unter Denkmalschutz steht. Hier befinden sich ein kleiner Essraum, eine Puppenecke, ein Kreativ- und Lesebereich, ein Spielteppich, eine Küche und sanitäre Anlagen. Die Büros liegen im Obergeschoss.
Der Umbau des Wohnhauses in eine Kita-Gruppe hat knapp ein halbes Jahr gedauert und erfolgte in "enger Abstimmung" mit der Unteren Denkmalbehörde. Ein Umbau im Bestand - und das alles vorm Hintergrund des Denkmalschutzes - erfordere Zeit, sagte Investor Patrick Eckardt. So mussten beispielsweise mehrere Schichten Tapeten von den Wänden gekratzt und mehrere Schichten Farbe von den Türen abgeschliffen werden. "Es war viel Handarbeit gefragt", so Eckardt, der das Projekt gemeinsam mit Architekt Viktor Nachtigall umgesetzt hat. Der Aufwand habe sich aber gelohnt. In den vergangenen Wochen sei es gelungen, den Charme und den Denkmalwert des Gebäudes so richtig zum Vorschein zu bringen.
Der wird insbesondere im Eingangsbereich deutlich. Hier fällt sofort der Mosaikboden aus Dortmunder Thonmosaik ins Auge, der nach Angaben der Denkmalschützer "in dieser aufwendigen Gestaltung in Hamm seinesgleichen sucht". Nicht minder aufwendig gestaltet ist die Treppe, die vor allem durch den extrem massiven und aufwendig gedrechselt/geschnitzten Antrittspfosten besticht. Vorübergehend ausgebaut werden musste allerdings die ebenfalls aufwendig gestaltete Tür im Entree. Nach dem Auszug der Übergangsgruppe in gut einem Jahr werde man sie aber wieder einbauen, kündigte Nicole Köchling an.
Die leitet derzeit noch die Caritas Kita Don Bosco an der Mozartstraße in Herringen. Das dortige Team - und wohl auch einige Kinder - werden in gut einem Jahr nach Pelkum in die neue Kita Don Bosco umziehen. Insgesamt gibt es dort 55 Plätze, die Vergabe erfolgt wie bei den anderen Hammer Kitas ab Februar 2020. Anmeldungen können aber schon jetzt über das Kita-Portal der Stadt erfolgen.
Nach Angaben von Eckardt wird in den nächsten Tagen der Hochbau für das neue Gebäude westlich von Haus Bußmann beginnen. In dem dreistöckigen Komplex werden ein Café sowie sechs barrierefreie Mietwohnungen untergebracht. "Die Wohnungen sind frei finanziert."
Sobald die Bodenplatte fertig ist, geht es auf die östliche Seite von Haus Bußmann - also dorthin, wo die zweigeschossige Kita entsteht. Die wird über einen Glasgang mit dem Haupthaus verbunden. Nach dem Auszug der Übergangsgruppe zieht dann die Kita-Leitung ins Erdgeschoss. Außerdem wird es dort einen Mehrzweckraum für alle Kita-Kinder und besondere Anlässe geben. Die darüber liegenden Bereiche sollen vermietet werden. Darüber habe er sich aber noch keine Gedanken gemacht, so Eckardt,der froh ist, dass nicht nur das 131 Jahre alte Haus erhalten werden konnte. Mit Einrichtung der Übergangsgruppe habe sich auch die Betreuungssituation bei den Über-Dreijährigen im Sozialraum Pelkum entspannt. (WA Stefan Gehre)