"Wir setzen die Fahrzeuge in der ambulanten Pflege und im Beratungszentrum ein, um erste Erfahrungen in der Nutzung von Elektroautos zu sammeln und Erkenntnisse für eine zukunftsorientierte Mobilität in Hamm zu gewinnen", begründet Vorstand Elmar Marx die Beteiligung an der Elektroflotte.
Die Pflege der Patienten Zuhause zu fast allen Tageszeiten macht eine große Fahrzeugflotte für jeden Caritasverband unabdingbar. 2.700 Caritas-Autos sind im Erzbistum Paderborn im Einsatz, 70 Kleinwagen allein in Hamm, die hier insgesamt ca. 845.000 Kilometer pro Jahr fahren. Die Vielzahl an zurückgelegten Kilometern, insbesondere auf Kurzstrecken, führt dabei unweigerlich zu einem hohen Schadstoffausstoß. "Wir sehen uns in der Pflicht, als Caritas vor Ort einen Beitrag zur Wahrung der Schöpfung zu leisten. Ein steigender Anteil an Elektromobilität kann schädliche Emissionen und die Verbrennung fossiler Energieträger reduzieren", erklärt Fachbereichsleiterin der ambulanten Pflege, Anke Wagener. Wenngleich sie auch eine gewisse Vorsicht äußert: "E-Autos reduzieren zwar den CO2-Ausstoß. Die Produktion der Batterien und ihre spätere Entsorgung sind unter ethischen Gesichtspunkten ein Problem, mit dem wir uns auch auseinandersetzen und uns fragen, ob E-Mobilität wirklich eine nachhaltige Lösung ist?"
Die Übergabe der 165 neuen Elektro-Smarts ist nur der erste Schritt des Caritas-Engagements für Nachhaltigkeit. "In den kommenden zwei Jahren werden NRW-weit pro Jahr 300 neue Elektrofahrzeuge für die emissionsarme Umsetzung der caritativen Aufgaben angeschafft", beschreibt Marx das diözesanweite Engagement der Caritas. Hierfür bauen die Caritas-Ortsverbände derzeit die notwendige Ladeinfrastruktur auf. Insgesamt sollen 500 neue Ladepunkte - meist in Zusammenarbeit mit den örtlichen Netzanbietern - errichtet werden. "Wie wir das in Hamm umsetzen, möchten wir in den kommenden Monaten mit verschiedenen Akteuren beraten und damit einen Beitrag für den Aufbau der erforderlichen Infrastruktur in Hamm leisten", beschreibt Marx das Anliegen des katholischen Wohlfahrtsverbandes. 4.000 Euro Förderung hat die Caritas für jedes der 165 Fahrzeuge aus dem Förderprogramm "Emissionsarme Mobilität" des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten - zusätzlich zur Umweltprämie des Bundes in Höhe von 4.000 Euro.