Frau Paul informierte sich vor Ort über die Arbeit in der landesgeförderten Flüchtlingsberatung und sprach mit den Verantwortlichen über die Zukunft des Beratungsangebots.
Von ihrer täglichen Arbeit in der Flüchtlingsberatung der Caritas berichten die Mitarbeitenden vom Fachbereich Migration und Integration Elias Bischoff (Foto: 5.v.l.) und Christine Gebhard (Foto: 3.v.r.) der Ministerin aus erster Hand: Die beiden führen jährlich mehr als 350 Beratungsgespräche mit Geflüchteten. Sie beraten Ehrenamtliche, die sich für Geflüchtete einsetzen. Sie bieten Fachberatung für lokale Organisationen und Institutionen an. Sie unterstützen die Kommune in akuten Notlagen, wie im vergangenen Jahr, bei der Erstversorgung und -Aufnahme ukrainischer Geflüchteter. Sie besuchen zahlreiche Fortbildungen, um angesichts des komplizierten Flüchtlingsrechts stets auf der Höhe zu sein. Sie identifizieren Bedarfe und Angebotslücken, aus denen dann neue Projekte entstehen. "Die landesgeförderte Flüchtlingsberatung ist die zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete und die einzige Stelle, in der die Menschen Beratung und intensive Begleitung in Fragen zum Aufenthalt, Asylverfahren, Familiennachzug und zu Sozialen Rechten erhalten", so Christine Gebhard.
Berthold Schöpe (Foto: 1.v.l.), Fachbereichsleiter bei der Caritas, nutzte die Gelegenheit, um auf die finanziell schwierige Situation der Beratungsstelle hinzuweisen: "Mit steigenden Kosten durch bereits erfolgte und noch zu erwartende Tarifsteigerungen, die wir ausdrücklich begrüßen, überschreiten unsere Eigenmittel erstmalig die 20-Prozent-Marke. Diese Mittel können wir nicht aufbringen." Vom Land erhofft sich Schöppe eine Anpassung der Fördersumme, die sich an den realen Kosten orientiert.
Imke Friedrich (Foto: 4.v.r.), Fachdienstleiterin für Integration und Migration der Caritas, ergänzt: "Wir befinden uns in einem großen Dilemma. Wir können das Angebot unter den jetzigen Bedingungen nicht aufrechterhalten. Gleichzeitig wissen wir um dessen große Bedeutung. Ein Aus würde hier vor Ort eine Versorgungslücke aufreißen, die schwere negative Folgen für die geflüchteten Menschen hätte und auch an anderen Stellen der Sozialen Hilfslandschaft sichtbar würde. Daher sind wir Frau Paul sehr dankbar dafür, dass sie sich heute die Zeit für uns nimmt und nach Lösungen sucht."
Josefine Paul würdigte das Engagement vor Ort: "Die regionale Beratungsstelle des Caritasverbands für Geflüchtete in Hamm leistet sehr wertvolle Arbeit. Gerade der Einsatz und das Engagement der vielen ehrenamtlichen Kräfte, die den Kindern, Frauen und Männern hier beim Ankommen helfen, die vor Terror, Krieg und Verfolgung fliehen, verdient größte Anerkennung. Die vom Land geförderten Mitarbeitenden sowie die vielen unterstützenden ehrenamtlichen Kräfte sind durch ihr großes Engagement und ihre hohe Professionalität ein wichtiger Pfeiler der sozialen Beratung von Geflüchteten in Hamm. Auch sagte die Ministerin Unterstützung zu: "Als Land wollen wir die soziale Beratung von Geflüchteten stärken. Daher fördert das Land die Arbeit dieser Beratungsstelle und vieler weiterer in anderen Kommunen landesweit mit 35 Millionen Euro pro Jahr. In einem ersten Schritt haben wir zudem bereits das Förderprogramm auf eine zweijährige Förderperiode erweitert und damit für mehr Verlässlichkeit gesorgt. In einem weiteren Schritt werden wir die sozialen Beratungsstellen in Kürze mit Mitteln aus dem Sondervermögen wegen der Energiepreissteigerung unterstützen."