"Zunächst war die Informationslage etwas unklar", so Sprünken. Die Einrichtungen mussten über ein Internet-Portal die erforderlichen Mengen an Impfserum ordern und die Vertragsärzte der Einrichtungen übernahmen die Impfungen selbst. Auch ein Kühlschrank wurde in der Einrichtung extra bereitgestellt, da das verwendete Impfserum von Biontech-Pfizer besondere Anforderungen stellt.
Freut sich über die gelungene Impfaktion: Paul Sprünken, Fachbereichsleiter stationäre Pflege der Caritas Hamm, erklärt den Aufwand für das Altenheim St. Josef in Herringen.WA Körtling
Als die Voraussetzungen erfüllt waren, folgte eine umfassende Informationskampagne, die sich sowohl an die Bewohner und den Angehörigen, wie auch an die Mitarbeiter richtete: Zunächst erhielten alle eine schriftliche Information, bevor eine Sprechstunde angeboten wurde. "So konnten wir umfassend informieren und Unsicherheiten beseitigen", erklärt der Fachbereichsleiter. Der Erfolg lag auf der Hand: bis auf wenige Palliativ-Patienten entschlossen sich die Angesprochenen zur Impfung.
Zum ersten Impftermin, der am 2. Januar stattfand, hatten alle Interessierten für Dr. Jasiurkowski und sein Team einen eigenen Anamnese-Bogen ausgefüllt, nach dessen Begutachtung das Team die Impfungen durchführte. "Da wurde buchstäblich von Tür zu Tür durch das Haus gegangen", sagt Sprünken. Da es fast unmöglich ist, alle Interessierten zu einem Termin zu versammeln, zeigte sich das Caritas-Team kreativ: Wer als Mitarbeiter frei, oder als Bewohner etwa einen Arzttermin hatte, der konnte sich in einem der zwei weiteren Caritas-Altenheime, St. Vinzenz-Vorsterhausen und St. Bonifatius, mitimpfen lassen.
Das gleiche Prinzip galt auch am zweiten Impftermin, der am 23. Januar lag. "So blieb kein Impfserum übrig und zur Vorsicht wurde auch noch ein dritter Impftermin angeboten", so Sprünken. Die Realisierung sei zwar aufwendig gewesen, doch Hausleiterin Carola Witte und Pflegedienstleitung Stephanie Disselbrede hätten durchweg nur Positives berichtet: Die Senioren seien sehr selbstverständlich mit dem Thema Impfung umgegangen und es habe so gut wie überhaupt keine Impfreaktionen gegeben.
Der Aufwand, der zum Schutz vor der Corona-Pandemie in den Häusern betrieben werde, sei sowieso enorm hoch. So werden alle Bewohner wöchentlich getestet und bei den Mitarbeitern ist eine Testung an jedem dritten Kalendertag vorgesehen. Auch diese Testungen erfolgen reihum in den drei Einrichtungen, sodass die Mitarbeiter nach einem Urlaub jederzeit in den Turnus zurückfinden können. Glücklicherweise sei die Versorgung bei Masken und Desinfektionsmittel wieder so gut, dass sich die Preise auf einem normalen Maß einpendeln würden.
Damit ist die Sicherheitsgestaltung aber noch nicht abgeschlossen: "Wir planen demnächst dauerhaft Luftreinigungsgeräte in den Gruppenräumen aufzustellen", so Sprünken. Die Caritas Arnsberg habe deren Einführung bereits getestet und sehr gute Ergebnisse erzielt. Studien der Uni Münster seien ähnlich ausgefallen. "Die Sicherheit und Gesundheit der Bewohner und Mitarbeiter ist uns eben das höchste Gut", so Sprünken.