Die Franziskusküche hilft diesen Menschen, indem sie ein günstiges Mittagessen für 80 Cent anbietet. Daran hat sich auch in Coronazeiten nichts geändert, auch wenn noch nicht wieder alles so ist, wie vor der Pandemie.
Dort, wo früher Dutzende Menschen gleichzeitig an den Tischen saßen, dürfen es derzeit nur insgesamt zehn sein. "Deshalb starten wir schon um 11.45 Uhr und nicht erst um 12 Uhr", sagt Elisabeth Wulf vom Träger, der Caritas Hamm. So wolle man die Nachfrage entzerren und längere Wartezeiten vermeiden. Vorübergehend ganz eingestellt werden musste der Betrieb an den Wochenenden, da derzeit pro Tag mindestens eine hauptamtliche Kraft vor Ort sein muss, um die Einhaltung der Coronaregeln inklusive Kontaktnachverfolgung sicherzustellen. Dies ist jedoch nicht möglich, sodass samstags und sonntags keine Mahlzeiten angeboten werden können.
Gleiches gilt für das beliebte Erzählcafé mittwochnachmittags, allerdings aus anderen Gründen. Angeboten werden kann der Treffpunkt, bei dem es Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde gibt, derzeit aufgrund der Personenbeschränkung nicht. Weil der Andrang immer groß sei, würde das derzeit nicht funktionieren, sagt Elisabeth Wulf, die allerdings darauf hofft, dass sich das bald wieder ändert.
In den Mittagsstunden kamen unterdessen vor Corona täglich meistzwischen 30 und 35 Menschen in die Franziskusküche. "Aktuell sind es pro Tag etwa 20", erklärt die zuständige Mitarbeiterin der Caritas. Ein Grund: "Viele denken, dass wir wegen Corona geschlossen haben", sagt Wulf. Das war allerdings nie so. Anfangs habe man die Versorgung der Bedürftigen gesichert, indem nur noch hauptamtliche statt ehrenamtliche Mitarbeiter in der Küche standen. Das habe man von Mitte März bis Ende der Sommerferien 2020 so gehandhabt.
Mittlerweile sind die ehrenamtlichen Kräfte wieder zurück, denn ohne sie würde die Franziskusküche auf Dauer nicht funktionieren. "Fast alle sind wieder da", sagt Wulf - auch im Hinblick darauf, dass man den Ehrenamtlichen auch durch ein Hygienekonzept Sicherheit gebe und sie vor Ort keine Sorge um eine Ansteckung zu haben brauchen. Nur einige wenige halten sich derzeit noch mit ihrem freiwilligen Engagement zurück. Dabei sind jeden Tag drei ehrenamtliche Helfer notwendig, um das Essen an die Bedürftigen auszugeben. "Wir haben rund 200 Helfer", beziffert die Caritas-Mitarbeiterin das freiwillige Engagement. Eines ist Elisabeth Wulf dabei immer ganz besonders wichtig: "Auf Augenhöhe mit den Gästen zu sein", sagt sie und möchte den Bedürftigen damit eine Wertschätzung geben. (WA/Rabea Wortmann)