Mittwochs ist für Kristina ein besonderer Tag. Mittwochs geht sie mit Christine zum Volleyball-Training. Christine spielt bereits seit ihrer Kindheit in ihrem Hammer Verein, während Kristina neu dabei ist. Denn Kristina kommt aus der Ukraine und ist vor rund einem Jahre vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet und wohnt seitdem in Hamm. Durch das neue Caritas-Mentoring-Projekt haben die beiden zueinander gefunden und verbringen jetzt regelmäßig Freizeit zusammen. Dabei freut sich Kristina nicht nur über die willkommene Abwechslung, sondern ist auch dankbar für die einhergehende Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse und die Unterstützung bei Fragen des Alltags.
"So oder so ähnlich," kann ein erfolgreiches Mentoring aussehen, erzählt Sabine Schween, die das neue Mentoring-Projekt der Caritas Hamm mitentwickelt hat und ergänzt: "Das Schöne daran ist, dass es auf Augenhöhe passiert und beide Seiten davon profitieren können. Mentoren*innen können sich mit eigenen Wünschen und Ideen ehrenamtlich einsetzen und Mentees auf diese Weise wunderbar integriert werden. "Statt Volleyball-Training könnte dort natürlich auch sparzieren gehen, stricken oder der Besuch von Veranstaltungen oder anderes stehen" erläutert Sabine Schween weiter und ergänzt: "Die Mentoren*innen können durch ihr ehrenamtliches Engagement viel für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten und für ukrainische Geflüchtete kann das Mentoring, in einen für sie vollkommen fremden Land, eine wichtige Stütze sein."
Mentoring bedeutet eine individuelle und persönliche Unterstützungsbeziehung zwischen zwei Erwachsenen, dem sogenannten Mentee und dem/der Mentor*in. Die Tandem-Beziehung zwischen Mentee und Mentor*in ist eine vertrauensvolle Beziehung, in der man sich auf Augenhöhe begegnet. Im Rahmen eines sogenannten Matchings wird geschaut, welche Personen aufgrund ihrer Eigenschaften, Wünsche und Vorstellungen gut zusammenpassen, damit eine möglichst interessensgleiche Beziehung entstehen kann. Natürlich wird bei dem neuen Projekt der Caritas Hamm nach dem Kennenlernen niemand allein gelassen. Der gesamte Prozess wird von Beginn an bei allen aufkommenden Fragen von hauptamtlichen Mitarbeitenden begleitet. "Es gibt Workshops, einen Versicherungsschutz und auch Fahrkostenzuschüsse können beispielsweise beantragt werden. Und natürlich beraten wir interessierte Mentoren*innen vor einem ehrenamtlichen Engagement, dass idealer Weise über einen längeren Zeitraum geht, gerne individuell und detaillierter," so Schween.