Drei von ihnen starten ihre berufliche Laufbahn im Caritas Altenheim St. Josef, während zwei weitere im Seniorenzentrum St. Bonifatius tätig werden. Neben der praktischen Ausbildung erweitern sie ihr Wissen an der Westfälischen Pflegeschule Hamm und legen so das Fundament für ihre berufliche Zukunft.
Interkulturelle Zusammenarbeit als Bereicherung
Zum offiziellen Auftakt ihrer Tätigkeit veranstaltete die Caritas Hamm in der ersten Ausbildungswoche ein herzliches Willkommenstreffen. In beiden Einrichtungen hatten die neuen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, ihre Arbeitsumfelder kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Diese Begegnungen waren nicht nur ein wichtiger Schritt zur beruflichen Orientierung, sondern auch ein Zeichen für gelebte Gemeinschaft und interkulturellen Austausch.
Damit der Start in das neue Leben gelingt, haben sich die jungen Vietnamesinnen und Vietnamesen bereits seit Monaten intensiv vorbereitet. Über acht Monate lang nahmen sie in ihrer Heimat an Deutschkursen teil, um sprachliche Hürden bestmöglich zu überwinden. In Deutschland angekommen, sorgt ein durchdachtes Unterstützungsnetz für eine schnelle Eingewöhnung: Sie wohnen gemeinsam in einer Unterkunft, wodurch sie sich gegenseitig stärken und begleiten können. Zudem stehen ihnen in den Ausbildungseinrichtungen Patinnen und Paten zur Seite, die nicht nur bei fachlichen Fragen helfen, sondern auch Orientierung im neuen Alltag bieten. So entsteht eine Atmosphäre, die den Einstieg erleichtert und das Ankommen in der neuen Umgebung fördert.
"Mit diesem Schritt blicken wir bewusst über den Tellerrand hinaus, um engagierte Nachwuchskräfte für die Pflege zu gewinnen", erklärte Karola Witte, Pflegedienstleitung im Altenheim St. Josef. "Die Vorstellungsgespräche fanden komplett digital statt, und trotz sprachlicher Herausforderungen war der Auswahlprozess sehr erfolgreich. Wir sind überzeugt, dass diese interkulturelle Zusammenarbeit eine Bereicherung für alle Beteiligten ist."
Gemeinsam wachsen - Integration als Prozess
Für die Caritas Hamm steht nicht nur die Fachkräftegewinnung im Mittelpunkt, sondern auch die Chance, jungen Menschen aus dem Ausland eine nachhaltige berufliche Perspektive zu bieten. Gleichzeitig bereichert der interkulturelle Austausch die Arbeit in den Einrichtungen und fördert neue Impulse im Pflegealltag. "Wir sind überzeugt, dass Vielfalt unsere Teams stärkt und neue Sichtweisen eröffnet. Gerade in der Pflege sind Menschlichkeit und gegenseitiges Verständnis essenziell", sagte Melanie Schönenberg, Fachbereichsleitung Stationäre Pflege bei der Caritas Hamm. Es ist eine Chance für den Wohlfahrtsverband, jungen Menschen aus dem Ausland eine nachhaltige berufliche Perspektive zu bieten und zugleich den Pflegebereich durch neue kulturelle Impulse zu bereichern. "Wir tragen als sozialer Träger Verantwortung, innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel zu entwickeln und gleichzeitig faire Bedingungen für internationale Fachkräfte und Auszubildende zu schaffen. Die dieser Mitarbeitenden ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine echte Bereicherung für unsere Einrichtungen", betonte Melanie Schönenberg.
Der erste Schritt ist getan - jetzt geht es darum, aus Begegnungen echte Verbindungen wachsen zu lassen. "Es geht darum, ein neues Zuhause zu finden, Teil einer Gemeinschaft zu werden und gemeinsam zu wachsen. Wir freuen uns darauf, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen auf ihrem Weg zu begleiten und gemeinsam zu lernen", so Schönenberg weiter. "Denn Integration ist keine Einbahnstraße, sondern ein gegenseitiger Prozess, von dem wir alle profitieren."