Im Caritas Bildungsforum im CreativRevier - das durch die Jugendwerkstatt einen Ort für handwerkliches Arbeiten, Lernen und Stärkung junger Menschen bietet - trafen Jugendliche und Familien auf Politik, Fachkräfte und Unterstützer*innen Anfang September - und erzählten offen von ihren Erfahrungen, Wünschen und Zukunftsideen.
Dort, wo im Alltag nicht nur gesägt, gehämmert und geschliffen, sondern auch unterrichtet, begleitet und gestärkt wird - in der Jugendwerkstatt, die integraler Teil des Bildungsforums ist - entstand für einen Nachmittag ein Raum des Zuhörens, des Dialogs und der Zuversicht. Was sich in Gesprächen, Blicken und Begegnungen zeigte, stand exemplarisch für das Anliegen der Woche: Menschen mit ihren Geschichten ernst nehmen und gemeinsam Zukunft gestalten. "Wenn junge Menschen und ihre Eltern ihre Geschichte erzählen, dann erzählen sie oft auch von Stärke, Mut und einem tiefen Wunsch nach Teilhabe," sagte Anne Krause-Kirchhoff, Fachbereichsleiterin für Erzieherische Hilfen und Kitas. "Uns war wichtig, genau diesen Stimmen Raum zu geben - nicht über, sondern mit den Menschen zu sprechen. Nur wenn Kinder und Jugendliche sich altersgemäß entwickeln können, haben sie echte Chancen, entstehen echte Perspektiven für ihre Zukunft."
Diese Offenheit prägte den gesamten Nachmittag. Rund 20 gezielt eingeladene Gäste - darunter Vertreter*innen aus Politik, sozialen Institutionen und Bildung - nutzten die Gelegenheit, mit Jugendlichen und Eltern aus den Angeboten der Caritas Hamm ins Gespräch zu kommen. Sie hörten, wie junge Menschen mithilfe ambulanten Hilfen neue Perspektiven gewinnen konnten. Sie diskutierten mit Fachkräften, was gute Unterstützung heute braucht - und mit welchen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen junge Menschen wirklich gestärkt werden können.
Herzenswünsche - Stimmen, die wirken
Das Austauschcafé war Teil der Aktion "Herzenswünsche", die in Hamm von katholischen Trägern - unter anderem der Caritas - umgesetzt wird. Seit Monaten sammeln lokale Einrichtungen Wünsche von Kindern, Jugendlichen und Familien und bringen sie in den Dialog mit Politik und Gesellschaft ein. Die Aktion ist eingebettet in die landesweite Demokratiekampagne "Mensch NRW! Lebe Freiheit."
"Wir sind dankbar für jede Stimme, die hier gehört wurde. Für uns ist das keine einmalige Aktion, sondern Ausdruck einer Haltung: Wir gestalten diese Stadt gemeinsam mit den Menschen, die wir begleiten - nicht für sie, sondern mit ihnen," betonte Elmar Marx, Vorstand der Caritas Hamm. "Herzenswünsche erzählen uns nicht nur von individuellen Lebenswegen - sie zeigen auch, welche Bedingungen junge Menschen brauchen, um in unserer Gesellschaft wirklich anzukommen."
Zukunft entsteht im Vertrauen
Diese Haltung prägt die Angebote und Hilfen der Caritas Hamm. Mit dem Austauschcafé wurde das Motto der Woche der Erziehungshilfe 2025 - "Menschen. Geschichten. Zukunft." - vor Ort lebendig. "In der Jugendhilfe entsteht Zukunft da, wo Vertrauen wachsen darf," ergänzte Anne Krause-Kirchhoff. "Diese Veranstaltung hat genau das möglich gemacht - durch Zuhören, Begegnung auf Augenhöhe und die Bereitschaft, voneinander zu lernen."
Die Woche der Erziehungshilfe und die Aktion "Herzenswünsche" machten deutlich: Erziehungshilfe ist mehr als pädagogische Unterstützung. Sie ist gelebte Verantwortung - für die Zukunft junger Menschen in Hamm und für eine demokratische Gesellschaft, in der ihre Stimmen Gewicht haben. Was die Gäste mitnahmen? Geschichten, die bleiben. Einblicke, die fordern. Und den Impuls, Erziehungshilfe nicht nur als pädagogisches System zu verstehen - sondern als gelebte Verantwortung für die Zukunft junger Menschen in Hamm.