In vertrauter Umgebung bleiben
Die Senioren werden dabei unterstützt, einen schwieriger gewordenen Alltag dort zu meistern, wo sie sich am besten aufgehoben fühlen. "Caritas Zuhause" heißt das Programm, das Senioren einfühlsam zeigt, dass dieses Zuhause zwar nach wie vor die eigene Wohnung, sehr wohl aber auch eine stationäre Pflegeeinrichtung sein kann - Geborgenheit inclusive.
Foto links: Die Caritas Hamm ermöglicht durch vielfältige Leistungen ein Leben in vertrauter Umgebung.
Ausgangspunkt des Programms ist ein aus breiter Pflegeerfahrung gewachsenes Zukunftskonzept der Hammer Caritas. Basis ist der Leitgedanke, Menschen im Alter möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, und dies in einer von Vertrautheit geprägten Umgebung. Dies kann die eigene Wohnung sein, ein gewachsenes soziales Umfeld in einem Stadtteil oder Quartier. Schon hier greift das Angebot der Caritas, im Gespräch vor Ort den ganz persönlichen Bedarf an kompetenter und verlässlicher Betreuung zu ermitteln.
"Zuhause" aber kann auch eine stationäre Pflegeeinrichtung sein - wenn der Alltag in den eigenen vier Wänden doch zu beschwerlich wird. Lange - und nach späterer eigener Erfahrung oft viel zu lange - zögern ältere Menschen den Wechsel in eine stationäre Pflegeeinrichtung hinaus, nehmen Einschränkungen in Kauf, die sie später schnell bereuen. Eine Erfahrung, die nach Worten von Caritas-Vorstand Tobias Berghoff nach dem Wechsel in ein Heim oft in einem Satz mündet: "Wäre ich doch nur früher zu Ihnen gekommen ..."
Bild rechts: Die Erfahrung von Gemeinschaft in einem Seniorenheim eröffnet neue Lebensperspektiven und kann ein neues Zuhause bieten.
Seit Anfang 2014 entwickelte die Caritas in Hamm in enger Zusammenarbeit von Vorstand, Pflegeleitungen, Heimen und Sozialstationen das engmaschig gestrickte Netz, das schließlich im breit aufgestellten Programm "Caritas Zuhause" mündete. Ein Leistungspaket, das in seinen Bausteinen aufeinander aufbaut, ambulante und stationäre Betreuung als gleichberechtigte Angebote bewusst nebeneinander stellt und nach Worten von Caritas-Vorstand Tobias Berghoff nur einen Mittelpunkt kennt: "Den Menschen, der sich uns und unserer Pflege-Erfahrung anvertraut." Dabei stellt die Caritas den Besuch und die Beratung im alten Heim bewusst gleichrangig neben Wohnformen wie teil- und vollstationäre Pflege und kümmert sich zugleich auch um die Entlastung pflegender Angehöriger. Gleichzeitig unterstützt die Caritas mit ihrem Programm das gerade von der Stadt Hamm vorgestellte Zukunftskonzept "Älterwerden in Hamm".
Für die Umsetzung von "Caritas Zuhause" stellt sich der Verband in den kommenden Monaten gleichzeitig in zahlreichen Hammer Stadteilen neu auf. Neben der Eröffnung einer Sozialstation in Rhynern setzt sie im Westen mit dem Doppel-Angebot aus Wohngemeinschaft und Tagespflege an der Pestalozzistraße 4 ab dem 1. August einen neuen inhaltlichen Schwerpunkt. Angeboten werden 10 WG-Plätze und 16 in der Tagespflege. Nachfragen und Anmeldungen sind ab sofort möglich für die Wohngemeinschaft bei Alexandra Juschczyk (Pflegedienstleitung Sozialstation Nord), Telefon: 02381 / 306210 und für die Tagespflege bei Sylvia. Kleiböhmer (Altenwohn- und Pflegeheim St. Vinzenz-Vorsterhausen), Telefon: 02381 / 94 24 40.
Zusatz-Info:
Mit dem Zukunftskonzept "Caritas Zuhause" stellt sich der Verband verstärkt auf die sich verändernden demografischen Entwicklungen mit einem wachsenden Anteil älterer Bewohner in Hamm ein. Politischer Hintergrund ist das am 7. November 2014 vom Bundesrat verabschiedete Pflegestärkungsgesetz, das unter anderem den Ausbau der ambulanten Pflege ermöglicht. Pflegesätze steigen um 4 Prozent, die Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege wird verbessert, zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen werden ausgebaut.