Frisch, gesund und fleischfrei: Marlene Preuß, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Caritas Hamm (links), mit Mitarbeitenden des Küchenteams aus dem Caritas-Seniorenheim St. Vinzenz. In den hauseigenen Küchen der Caritas-Seniorenheime St. Vinzenz, St. Josef und St. Bonifatius werden täglich abwechslungsreiche und zunehmend vegetarische Mahlzeiten für die Bewohner*innen zubereitet – abwechslungsreich, nachhaltig und mit viel Liebe.
"Mit den fleischfreien Tagen erweitern wir unser Angebot um eine genussvolle, nachhaltige Note", sagt Melanie Schönenberg, Fachbereichsleitung stationäre Pflege bei der Caritas Hamm. "Dabei geht es uns nicht um Verzicht, sondern um Vielfalt: Wir möchten unseren Bewohnerinnen und Bewohnern neue Geschmackserlebnisse eröffnen und gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Tierwohl leisten. Es ist schön zu sehen, wie positiv diese kleinen Schritte angenommen werden."
Vielfältige vegetarische Angebote in allen drei Heimen
Alle Senioreneinrichtungen der Caritas Hamm haben in den vergangenen Monaten ihre Speisepläne weiterentwickelt. Die Häufigkeit rein vegetarischer Menüs unterscheidet sich dabei je nach Haus: Im St. Bonifatius stehen bereits ein bis zwei fleisch- und fischfreie Mittagessen pro Woche auf dem Plan. Das St. Vinzenz bietet im Acht-Wochen-Rhythmus mehrere rein vegetarische Tage an, und im St. Josef sind inzwischen nahezu alle zweiten Menüs fleischfrei. Auch klassische Lieblingsgerichte wie Reibekuchen, Eier in Senfsoße oder Gemüsefrikadellen gehören dazu - beliebt und bewusst fleischlos.
"Immer mehr Seniorenheime verzichten heute auf eine eigene Küche, um dadurch Geld zu sparen", sagt Elmar Marx, Vorstand der Caritas Hamm. "Wir haben uns ganz bewusst für die hauseigene Küche entschieden, weil sie ein Herzstück unserer Einrichtungen bilden und wir dadurch eine hohe Qualität der Speisen für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellen!"
Neben vollständigen vegetarischen Tagen setzen die Küchen außerdem auf kleinere Fleischportionen, weniger Rindfleisch und kreative Alternativen. Diese Stellschrauben werden in allen drei Häusern genutzt, um den Fleischverbrauch insgesamt zu reduzieren und gleichzeitig ein attraktives Angebot zu erhalten. Im St. Josef wurde etwa zusätzlich das Frühstücks- und Abendbrotangebot überarbeitet, um bewusster einzukaufen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. "So vermeiden wir Lebensmittelverschwendung - und sorgen zugleich dafür, dass jede Mahlzeit mit Sorgfalt und Wertschätzung zubereitet wird", erläutert Schönenberg.
Gesundheit, Genuss und Verantwortung
"Schon ein fleischloser Tag pro Woche kann viel bewirken - für die Umwelt, die Gesundheit und kommende Generationen", erklärt Marlene Preuß, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Caritas Hamm. Seit Beginn des Projekts im Sommer konnten zum Beispiel im St. Vinzenz innerhalb von sieben Wochen rund 50 kg Rindfleisch durch vegetarische Alternativen ersetzt werden. "Das entspricht einer CO₂-Einsparung von etwa 100 kg pro Bewohner*in pro Jahr - jede fleischfreie Mahlzeit ist ein bewusster Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, Gesundheit und Verantwortung. Es geht nicht um Kosten, sondern darum, Ressourcen achtsam zu nutzen und Klima, Tiere und Umwelt zu schützen", so Preuß weiter.
Die Umstellung erfolgt schrittweise - immer orientiert an den Vorlieben und Gewohnheiten der Bewohner*innen. Lieblingsgerichte werden angepasst, neue vegetarische Varianten ausprobiert, Rückmeldungen fließen direkt in die Planung ein. "Wir wissen, dass viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner mit traditionellen Mahlzeiten groß geworden sind", so Schönenberg. "Gerade deshalb ist es uns wichtig, dass sie sich wiederfinden - und gleichzeitig offen für Neues bleiben. Eine ausgewogene Ernährung verbindet Lebensfreude, Wohlbefinden und Verantwortung auf natürliche Weise."
Nachhaltigkeit beginnt auf dem Teller
Bewusste Ernährung wirkt nicht nur auf die Gesundheit: Sie leistet auch einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Schonung natürlicher Ressourcen. Die Lebensmittelproduktion verursacht weltweit rund 70 % der Treibhausgasemissionen - ein Großteil davon durch Fleisch. Schon kleine Veränderungen, wie ein fleischloser Tag pro Woche, schützen Wälder, Wasserressourcen und Artenvielfalt, entlasten die Tierhaltung und fördern gleichzeitig eine gesunde Ernährung der Bewohner*innen. So zeigt sich: Nachhaltigkeit, Gesundheit und Genuss lassen sich in den Caritas-Seniorenheimen auf ganz natürliche Weise miteinander verbinden - und gerade in der Adventszeit bewusst erleben.