An der Runde nahm auch die NRW-Gesundheitsministerin Frau Barbara Steffens teil, die sich bewusst gerade am Tag der Pflege viel Zeit für das Gespräch mit den Vertretungen der Pflegepraxis aus Hamm nahm. Die Vertreter der stationären und ambulanten Einrichtungen und des Fachseminars für Altenpflege diskutierten die verabschiedeten und anstehenden gesetzlichen Regelungen vor dem Hintergrund der praktischen Umsetzung.
"Die umfassenden Veränderungen in 2016 /2017 werden den Bereich der Pflege maßgeblich beeinflussen und weiterentwickeln. Wir möchten die Anliegen der Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen aber auch unserer Pflegekräfte thematisieren und freuen uns, dass dieses Gespräch am 12. Mai, dem Tag der Pflege zustande gekommen ist", so die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Elisabeth Mischke. Auch die politischen Vertreter des Landtages bestätigten nochmals den wichtigen Dialog zwischen den Akteuren.
Ein wesentlicher Gesprächspunkt waren die vom Bund zugesagten Verbesserungen der Rahmenbedingungen, insbesondere eine bessere personelle Ausstattung in den Pflegeheimen und ambulanten Diensten. Ein besserer Personalschlüssel ist bis heute nicht verbindlich zugesagt, da sich die beteiligten Akteure nicht auf ein gemeinsames Ergebnis verständigen können. Die Vertreter aus Hamm brauchen Planungssicherheit und fordern somit zeitnahe Entscheidungen.
Ministerin Steffens sagte den Gästen aus Hamm ihre Unterstützung zu: "Für eine würdevolle Pflege braucht das Pflegepersonal vor allem eins: mehr Zeit! Deshalb muss der Bund endlich für verbindliche Personalschlüssel in der professionellen Pflege sorgen. Das dafür erforderliche Personal muss über die Pflegeversicherung bezahlt werden, damit die Kosten nicht länger hauptsächlich den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen alleine aufgebürdet werden. Pflege betrifft alle, deshalb benötigen wir hier eine stärkere Beteiligung der Pflegekassen und damit ein solidarischeres Finanzierungssystem. Dafür werden wir uns weiter einsetzen."
Als weitere Themen wurde das neue Pflegestärkungsgesetz PSG II, die geplante generalistische Ausbildung und der Abbau von Bürokratie in Verbindung mit dem Rahmenprüfkatalog diskutiert.
"Vielleicht haben wir durch dieses Gespräch ein kleinen Beitrag zur positiven Weiterentwicklung der Pflegelandschaft geleistet", ist die Hoffnung der Hammer Delegation zum Abschluss.