... ob etwas mit seiner Temperatur nicht stimmt", ging Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann gestern bei der gemeinsamen Feier der beiden großen Sozialverbände auf humorvolle Weise darauf ein, wie sehr sich die Zeiten doch geändert hätten - zum guten, schließlich setzen sich die Verbände für die selben Ziele und damit das Wohl aller Hammer ein.
Als Termin für die gemeinsame, doppelte Jubiläumsfeier hatten sich die Organisatoren für den gestrigen verkaufsoffenen Sonntag entschieden. Beim Familienfest auf dem Martin-Luther-Platz gab es viel Programm, Beratungsangebote und Mitmach-Aktionen. Schon zur Eröffnung waren Hunderte Besucher, aber auch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der beiden Verbände vor Ort.
Vieles habe sich in den vergangenen 100 Jahren verändert, stellte Hunsteger-Petermann fest, eines aber nicht: "Wir haben stets einvernehmlich einen gemeinsamen Kurs der Menschlichkeit gefahren", sagte er und hob die Bedeutung der Arbeit der Sozialverbände hervor. "Manches begreift man erst, wenn man es hautnah erlebt", sagte er.
"Bei uns als Caritas heißt es ,Nächstenliebe’, bei der AWO wird von ,Solidarität’ gesprochen", erklärte Caritas-Geschäftsführer Elmar Marx in seiner Ansprache und betonte, das beides das selbe sei. "Dem Menschen zugewandt", seien sie, so Marx.
Nach den Reden ging es mit den Aktionen los. Zum Bühnenprogramm trugen Kita-Kinder bei, aber auch Chöre traten auf. Klar, dass angesichts des verkaufsoffenen Sonntags viele Hammer auch durchs Luther-Viertel schlenderten, sich umschauten oder auch beraten ließen. So wie am Stand von Susanne Föller. "Ein gerade pensionierter Mann hat sich angeboten, jetzt ein Ehrenamt ausüben zu wollen", sagte die Ehrenamtskoordinatorin der Caritas.
Mit der gemeinsamen Feier trage man dazu bei, die Themen Teilhabe und soziale Gerechtigkeit gegenüber der Politik ins Gedächtnis zu rufen, sagte Marc Herter als stellvertretender Vorsitzender des AWO-Unterbezirks Ruhr-Lippe-Ems. Ziel der Sozialverbände sei es, "eine Phase einzuläuten, in der der Rechtsstaat Teilhabe ermöglicht. Solange das nicht der Fall ist, sind wir da", meinte er hinsichtlich vieler Angebote der Sozialverbände. (WA Rabea Wortmann)