der in den kommenden Monaten aufgebaut werden soll. Unterstützung holten sie sich von der Perthes-Stiftung, die im Hammer Osten in Sachen Besuchsdienst bereits aktiv ist. Schade: Nur ein halbes Dutzend Senioren war gekommen. Bezirksvorsteherin Erzina Brennecke war kurz vor der Bezirksvertretung noch gekommen und legte gleich mal den Finger in die Wunde: "Früher gab es Nachbarschaften, die sich gegenseitig geholfen haben", sagte sie, "aber die brechen mehr und mehr weg - und deswegen finde ich die Einrichtung eines Besuchsdienstes gut." Er beuge der Einsamkeit alter Menschen im Quartier vor. Es gehe dabei auch um zwei wichtige Fragen: Was brauchen ältere Menschen, und wen brauchen ältere Menschen? Konkret: Besucher und Besuchte müssen zueinander passen. Das griff Birgit Heydemann von der Perthes-Stiftung auf. Sie erläuterte, wie sie und ihre Kollegen Besucher und Besuchte zusammenbringen - Stichwort: Tandems bilden.
Bild links: Neuer Besuchsdienst: Monika Neuhaus und Beate Lütkenhaus vom Caritas-Stadtteilbüro und Andreas Pieper
(von links) von der Altenhilfe der Stadt leiteten das Quartiersforum Dasbeck.
"Wir sprechen mit allen - mit denen, die Besuch empfangen möchten und mit jenen, die sich im Besuchsdienst engagieren wollen", sagte sie. Und aus dem persönlichen Erleben wähle sie die Tandems aus. Hinzu kämen auch härtere Kriterien, denn die Besuchten sagten, wie sie sich den Besuch vorstellen, was sie mit ihren Gästen unternehmen wollen und wie sie den Kontakt gestalten möchten. Das muss zu den Besuchern passen. Wenn Tandems gefunden sind, erhalten die Besucher eine Schulung: Was kann man miteinander machen, wie kommt man mit Nähe und Distanz zurecht - und wann holt sich ein Besucher gegebenenfalls Unterstützung.
In einem Gespräch mit einer für die Perthes-Stiftung tätigen Ehrenamtlichen wurde sie dann ganz konkret. Drei Senioren hat die Ehrenamtliche bereits im Besuchsdienst betreut, und die Anforderungen der Besuchten waren sehr unterschiedlich: Nach einer demenziell erkrankten älteren Dame besuchte sie einen Senior, der gerade Witwer geworden war, sowie einen bereits länger allein lebenden Mann. Beate Lütkenhaus fasst am Ende zusammen, dass der einzurichtende Besuchsdienst möglichst niedrigschwellig organisiert werden soll, kostenfrei und durch sie und ihre Kolleginnen nicht nur vermittelt sondern auch betreut. Auch Schulungen sollen immer wieder eingerichtet werden. Aber erst mal muss es losgehen. Und das ist nicht leicht: Nur ein halbes Dutzend interessierte Bürger waren zum Quartiersforum Dasbeck gekommen - das sind zu wenige, die Besuch haben wollen, und auch zu wenige, die besuchen möchten. Aber die Caritas-Stadtteilmitarbeiterin ist zuversichtlich: "Wir fangen ja gerade erst an." Und auch Andreas Pieper von der städtischen Altenarbeit ist optimistisch: Es sei wichtig, einen Anfang zu setzen.