Was Bezirksvorsteherin Erzina Brennecke und Beate Lütkenhaus von der Caritas-Stadtteilarbeit besonders wichtig ist: Dass viele Heessener kommen, ihre Erfahrungen und ihre Vorstellungen einbringen.
"Die Menschen in Heessen sind die Experten", sagt Lütkenhaus, "und wir brauchen ihr Wissen." Den Appell teilen alle Beteiligten. Das Ziel des Workshops ist es, Kriterien zu entwerfen, die den Bezirk inklusiver machen - das heißt: Menschen, mit Einschränkungen wie einer Sehbehinderung, einem Gipsbein oder schlicht einem Kinderwagen sollen sich leichter bewegen können. Heessen soll barrierefreier werden.
Beate Lütkenhaus macht Betroffenen Mut: "Zu dem Workshop sind alle Heessener eingeladen - das heißt: Man outet sich nicht als Betroffener, wenn man daran teilnimmt." Wie wichtig die Erfahrungen Betroffener sind, hat sie auch erfahren. Die Mutter eines sehbehinderten Kindes hat ihr berichtet, wie sie mit ihrem Sprössling auf einen Spielplatz geht: "Man sieht die Schaukel ja nicht..." Und: Es muss immer derselbe Spielplatz sein.
Der Workshop beginnt mit einem Auftritt der Cheerleadergruppe des Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte (VKM) und einem Kurzvortrag von Kampfsportlerin Cennet Öztop, die eine Fortbildung zum Thema Inklusion im Sport gemacht hat. Danach verteilen sich die Teilnehmer an fünf Thementische.
Die Themen:
- öffentlicher Raum,
- Geschäfte,
- Kinder- und Jugendarbeit,
- Freizeit und Vereine,
- Senioren.
Bis zu 70 Teilnehmer erwarten die Organisatoren - und sie hoffen auf gute Beteiligung. Die Schüler der 7a der Martin-Luther-Schule helfen beim Aufbau, der DRK-Treff in Dasbeck liefert die selbstgebackenen Plätzchen. Überhaupt: Viele Organisationen beteiligen sich an den konkreten Vorbereitungen des Workshops.
Entwickelt werden sollen Kriterien für Barrierearmut, und wer die erfüllt, kann ein Logo am Schaufenster oder auf er Website nutzen. Barbara Sander, Vorsitzende der Heessener Werbegemeinschaft (HWG), hat festgestellt, dass viele Heessener Geschäftsleute Interesse an dem Thema haben - in und außerhalb der HWG.
Und Bezirksvorsteherin Erzina Brennecke hofft auf eine rege Beteiligung der Vereine: "Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Vereinsvertreter am Freitag kommen."
"Heessen für alle", ein Workshop zum Thema: Wie wird der Bezirk barriereärmer? Freitag, 22. Juni, in der Zeit von 17 bis 22 Uhr, Sachsenhalle. Anmeldungen sind nicht erforderlich. (WA Michael Girkens / Foto Wiemer)