Umso wichtiger ist es Büchner und ihren Mitarbeitern den Bewohnern zu zeigen, dass das Leben "auch in Zeiten der Corona-Pandemie schön sein kann". Ein Mosaikstein in einer ganzen Reihe von Maßnahmen ist der "Platz der Begegnung", auf dem künftig - außer bei Regen - Treffen von Bewohnern und Angehörigen möglich sein werden - natürlich unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften und des Abstandes, wie die Heimleiterin betont.
Beim "Platz der Begegnung" (Bernward-KestingPlatz) handelt es sich um die Terrasse der Caféteria, die bei schönem Wetter eigentlich immer gut besetzt ist. In Zeiten von Corona sieht das jedoch anders aus, vor allem, weil Angehörige und andere nur in absoluten Ausnahmefällen Altenheime betreten dürfen. Und darin wird sich auch in nächster Zeit vermutlich nichts ändern. Seit gestern besteht aber die Möglichkeit, dass sich Angehörige und Bewohner vor dem Haus treffen.
Der "Platz der Begegnung" hat an vier Tagen in der Woche (montags bis donnerstags) jeweils von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet - und zwar immer nur für einen der vier Wohnbereiche. Los ging es mit dem Wohnbereich 1. Besuchstermine müssen im Vorfeld vereinbart werden. Auf der Terrasse dürfen dann maximal vier Bewohner plus Angehörige sitzen. Zudem muss mit dem Heim abgestimmt werden, ob ein Bewohner für einen Besuch überhaupt in Frage kommt beziehungsweise, ob ihm ein Treffen zuzumuten ist. Vor allem bei Bewohnern mit einer Demenzerkrankung stellt sich diese Frage. "Um kein Risiko einzugehen, muss das alles geprüft werden", stellt Büchner klar. Bei den Treffen werden auch immer Mitarbeiter aus der Einrichtung dabei sein. In der Regel könnten die Bewohner auch nur einen Besucher empfangen. Eine Ausnahme könnte bei Geburtstagen gemacht werden. Mehr als zwei dürften es aber nicht sein. Wie Büchner sagt, sei das Interesse an dem neuen Angebot groß.
Nun ist es natürlich nicht so, dass es in den vergangenen Wochen gar keine Kontakte gegeben hat. Nur sahen die eben anders aus. Zu Ostern haben die Bewohner ihren Angehörigen Karten und Briefe geschrieben. Büchner: "Mithilfe der neuen Medien wird auch viel telefoniert." Zudem gebe es einige Angebote in den einzelnen Wohnbereichen. In Kleinstgruppen seien beispielsweise Nistkästen gebastelt worden. Zudem könnten die Bewohner in den geschützten Garten gehen. Derartige Angebote seien für ihr Wohlbefinden wichtig. Unter den derzeitigen Anforderungen wolle man ihren Alltag so gut wie möglich gestalten.
Dennoch sind die Einschränkungen zu spüren - und das nicht nur bei den Besuchen. Wohnbereichsübergreifende Veranstaltungen finden schon seit einigen Wochen nicht mehr statt, ebenso Treffen mit dem benachbarten Kindergarten. Auch das für Anfang Mai geplante Nachbarschaftsfest und das Sommerfest am 3. Juli fallen aus. Allerdings prüfe man derzeit kleinere Aktionen in den Wohnbereichen, so Büchner. (WA/Stefan Gehre)