Dennoch nahmen sich die Groko-Fraktionen CDU und SPD des Themas Bänke an und fragten bei der Stadt nach Zahl und Verteilung von Sitzbänken im vergangenen Oktober an.
Die Antwort kam im Dezember. 121 Bänke, Rundbänke und Sitzkombinationen seien im Stadtbezirk aufgestellt, Bänke auf Spielplätzen - etwa 244 Stück - seien darin nicht enthalten. Zu- oder Abgänge gebe es nicht. Und: "Falls in absehbarer Zeit für Heessen etwas geplant werden sollte, würde sich das Amt für Soziale Integration unter Einbindung des Behindertenkoordinators gerne an der Auswahl geeigneter Plätze und Bänke beteiligen.
"Auf das Angebot kamen die Bezirksvertreter zurück, und so erläuterte Reiner Berges, Behindertenkoordinator der Stadt, der Bezirksvertretung die Lage. Dabei wurde deutlich: Mal eben eine "Standardbank" aufzustellen, ist kein Problem - eine Bank für Menschen mit Behinderungen oder altersbedingten Einschränken schon.
Hauptgrund sind die Kosten. Für die Beschaffung einer Standardbank lege die Stadt rund 250 Euro auf den Tisch, eine spezielle Bank dagegen koste das vier- bis sechsfache. Und so sagte Berges: "Ich kann Ihnen anbieten, Standardbänke aufzustellen - Sie müssen nur sagen, wo sie stehen soll.
"Und was macht eine seniorengerechte Bank so teuer? Das kann Berges im Gespräch mit dem WA nicht sagen, wohl aber, wo die Unterschiede liegen. Eine Standardbank habe eine Sitzfläche, eine Rückenlehne und eine bundesweit einheitliche Höhe. Und all das könne verändert werden, wenn man eine Bank für Menschen mit körperlichen Einschränkungen betrachte. Da gebe es Seitenlehnen und verschiedene Sitzhöhen, die Neigung der Rückenlehne variiere ebenso wie die Neigung der Sitzfläche. Allgemein gesagt: "Das sind Parkbänke mit angepasster Geometrie.
"Und warum kostet eine seniorengerechte Bank das vier- bis sechsfache einer einfachen? Da kann Berges auch nur laut überlegen. "Alles, was nicht genormt ist, kostet mehr Geld", sagt er, "vielleicht liegt es daran, dass es keine Massenware ist, sondern in kleineren Serien angefertigt wird.
"Hinzu kommt: Auch das Aufstellen der Bänke ist aufwendiger. Berges: "Es ist nicht damit getan, dass man sie einfach wild in der grünen Landschaft aufstellt." Die Bänke müssten dann auch barrierefrei erreichbar sein, und so müsse das Umfeld gestaltet werden: Plattenwege oder wenigstens eine wassergebundene Decke müssten für Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen schon sein.
Wenn die Bezirksvertretung Bänke für Menschen mit Sitzeinschränkungen aufstellen wolle, müsse sie die Standorte nennen und das auf den politischen Weg bringen, sagt Berges. Denn aus laufenden Mitteln seien die teuren Bänke nicht zu finanzieren. "Das ist eine politische Entscheidung", sagt Berges, und die muss sich dann im kommenden Haushalt wiederfinden."