"Wenn es darauf ankommt, hält Hamm zusammen", resümierte Caritas-Vorstand Elmar Marx die Situation Ende letzten Jahres und dankte Oberbürgermeister Marc Herter ausdrücklich für seinen persönlichen Einsatz bei der Suche nach einer Lösung.
Mit Unterstützung der Hammer Wirtschaftsagentur Impuls konnte ein Kontakt zu Jürgen Tempelmann, Eigentümer des CreativReviers Heinrich Robert, vermittelt werden, mit dem die Caritas nach diversen Gesprächen einig wurde.
Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zeche bezieht die Jugendwerkstatt hohe lichte Räume über zwei Etagen, in denen die Holzwerkstatt, der Hauswirtschaftsbereich mit Lehrküche, die Medienwerkstatt sowie Gruppen-, Schulungs- und Büroräume auf 570 qm untergebracht sein werden.
"Wir freuen uns sehr über den Schulterschluss von Stadtverwaltung, Jobcenter und Wirtschaftsagentur, aber auch über das schnelle Einspringen von zwei Unternehmen und die Hilfe vieler Freiwilliger, die diesen Umzug möglich gemacht und der Jugendwerkstatt eine neue Perspektive eröffnet haben", bedankte sich Marx. "Zugleich ist an der Kamener Straße eine neue Caritas-Achse im Hammer Westen entstanden zwischen unserer Kita Sara am Daberg und der Kita Don Bosco in Wiescherhöfen, wodurch auch neue Synergien entstehen dürften".
Die Caritas Jugendwerkstatt ist der einzige anerkannte außerschulische Lernort in Hamm und feiert in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen. Jährlich werden dort bis zu 39 schulverweigernde junge Menschen dabei unterstützt, wieder Tagesstruktur zu gewinnen, wodurch sie zugleich in die Lage versetzt werden, einen Schulabschluss zu machen. Die Nachfrage nach einem Platz in der Jugendwerkstatt ist hoch, was die jährlichen Anfragezahlen bestätigen, wonach die Plätz drei- bis viermal vergeben werden könnten.
Bei der spontan angesetzten Einweihungsfeier konnten sich die Gäste einen ersten Eindruck vom neuen Standort machen, der in diesen Tagen noch weiter eingerichtet wird. "Dieses Umfeld der ehemaligen Zeche ist für die Arbeit mit unseren Jugendlichen ideal", erläuterte Marco Schmelzer, Leiter der Einrichtung. "Wir können an die Geschichte des Bergbaus anknüpfen und die Bedeutung von Arbeit erfahrbar machen. Zugleich vermitteln die beeindruckenden historischen Gebäude, in denen wir leben und arbeiten dürfen, Respekt und Achtung, was in unserer Zeit nicht nur für Jugendliche ganz wichtig ist." Die Jugendwerkstatt ziehe genau zur richtigen Zeit ins CreativQuartier ein, denn in 2024 starten die ersten baulichen Maßnahmen auf dem Gelände. Durch ihre Präsenz und Kooperationsbereitschaft könne sie aktiv die Entwicklung des Standortes mitgestalten, freute sich Jürgen Tempelmann über die Einigung mit dem neuen Mieter und wünschte allen Beteiligten das traditionelle "Glück auf!".