"Wir sind froh, dass wir eine so qualifizierte Fachfrau gefunden haben,die auch noch mit den Ehrenamtlichen umgehen kann", sagt Elisabeth Wulf, Koordinatorin für Caritas im Dekanat/Gemeindecaritas/Ehrenamt. Durchgesetzt hat Kühnhenrich sich gegen sieben Mitbewerber. "Aus ganz unterschiedlichen Bereichen, bis hin zum Gesundheitswesen", so Wulf.
Antrittsbesuch machten jetzt Vertreter der Trägerkonferenz.
WA Szkudlarek
Elisabeth Kühnhenrich hat vor 40 Jahren eine Lehre im Einzelhandel als Schuhverkäuferin begonnen. Sie war zuletzt 35 Jahre lang bei einem Discounter tätig, unter anderem als Marktleitung, und sie hat auch Azubis angeleitet. "Ich wollte noch einmal eine Veränderung haben, und ich bin froh, dass es geklappt hat." Und schon jetzt, nach nicht einmal vier Wochen, sagt sie, es mache ihr großen Spaß, unter anderem weil die Arbeit so vielfältig sei und weil die Ehrenamtlichen alle sehr nett seien.
Dabei hat sie gerade jetzt am Anfang eine sehr anstrengende und arbeitsreiche Phase, muss sie doch das ganze Sortiment kennen lernen. Auch mit den rund 50 Ehrenamtlichen will sie persönlich sprechen, wegen Corona natürlich immer nur im kleinen Kreis. Schon jetzt sagt sie, es sei ein tolles Team, in dem es ganz viele Fähigkeiten gebe. Auch die Trägerkonferenz mit Rita Schaffrath, Christel Klönne und Johann Grabenmeier als Vertreter der drei Caritaskonferenzen in Heilig Geist waren jetzt zum Kennenlernbesuch gekommen.
Persönlich hat sich Kühnhenrich vorgenommen, den Kaufhauscharakter nochmehr zu betonen und den Kunden ein schönes Einkaufserlebnis zu bereiten. Zum Beispiel durch saisonale Umgestaltung des Schaufensters oder auch Änderung der Dekoration. Und manchmal, so berichtet sie, helfe es, die Dinge einfach einmal an einem anderen Platz zu präsentieren. "Ich hatte neulich eine große Uhr, die an drei verschiedenen Stellen hing, bis sich jemand für sie interessierte." Und ab Montag, 27.Juli, läuft eine Rabattaktion: 50 Prozent auf alle Sommersachen.
Überwältigt ist sie von der Spendenbereitschaft der Menschen. Es würden sehr viele und gute Dinge abgegeben. Sehr bunt und vielfältig sei auch die Kundschaft. Ausdrücklich weist sie daraufhin, dass nicht nur Empfänger von Sozialleistungen willkommen seien. "Wir sind ein Kaufhaus für Jedermann",sagt sie.
Zudem war der Wechsel in der Führung des FAIR-Kaufhauses auch Anlass, die Kaufhaus-Ordnung anhand der Erfahrung der vergangenen Jahre zu überarbeiten. Sie wird jetzt an gut sichtbaren Punkten im Kaufhaus angebracht.
Trotz Corona und der dadurch eingeschränkten Öffnungszeiten erfreut sich das FAIR-Kaufhaus großer Beliebtheit. "Wir haben täglich 50 bis 60 Kunden hier", berichtet Elisabeth Wulf. Corona habe dazu geführt, dass auch viele neue Käufer in den Laden kommen. Schon mehrfach habe sie als Begründung gehört: "Es gib ja keinen Flohmarkt. Deshalb kommen wir hierhin." Wulf findet gut, dass so viele Menschen den Weg zum FAIR-Kaufhaus finden: "Wir brauchen gerade diejenigen Kunden, die keine Einkaufskarte haben und dann den vollen Preis bezahlen."
Der große Andrang bestätige, dass das Konzept aufgegangen sei, nicht nur Kleidung zu verkaufen, sondern auch Haushaltswaren, Schuhe, Deko, Kleinelektrogeräte und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Die aktuellen Renner seien gebrauchte Staubsauger, Schuhe, Kaffeemaschinen, Bett- und Tischwäsche sowie kurze Herrenhosen.
Die erste Bilanz von Kühnhenrich nach dem Wechsel zum FAIR-Kaufhaus lautet: "Es war die richtige Entscheidung und mir bekommt es auch gut." (WA/Joachim Best)