Die Gesamtzahl der Übernachter habe sich seit 2015 nahezu verdoppelt, im Vergleich zu 2005 sogar versechsfacht, sodass dieses Angebot eine gute Gelegenheit sei, mit Obdachlosen in Kontakt zu kommen, begründet Caritas-Vorstand Elmar Marx die Idee zum Projekt.
Zu einem ersten Zwischenresümee trafen sich die beteiligten Akteure beim Frühstück.WA Rother
Das Frühstück ist Teil des Pilotprojektes "Cum Pane", das die Caritas - Dank der finanziellen Unterstützung aus dem Armutsfonds des Erzbistums Paderborn, des Lions Clubs Hamm-Hammona und der WA-Aktion "Menschen in Not" - ein Jahr lang erprobt.
"Die Atmosphäre während des Frühstücks trägt entscheidend bei zu einem deutlich schnelleren Vertrauen zum Mitarbeiter", gibt Caritas-Mitarbeiter Benedikt Schulz, der das Frühstück organisiert, Einblick in seine Arbeit. Bisher haben 239 mal Männer und 27 mal Frauen gefrühstückt. Durch den unmittelbaren Kontakt habe Schulz 30 weiterführende Beratungen durchgeführt.
Jeden Morgen besorgt Schulz Brötchen. Dazu gibt es Wurst, Käse und Marmelade - und Kaffee oder Tee. Wenn die städtische Notfallunterkunft morgens schließt und die Gäste die Räume verlassen müssen, gehen sie ein Haus weiter. An der Dortmunder Straße 143 ist dann der Kaffeetisch gedeckt. Im Moment nehmen im Schnitt fünf bis sieben Gäste an dem Frühstück teil, Tendenz - nach dem warmen Sommer und Herbst - steigend.
Ebenfalls zum Projekt "Cum Pane" gehört die Anwesenheit einer Fachkraft während der Essensausgabe in der Franziskusküche - einerseits, um die ehrenamtlichen Helfer in kritischen Situationen zu unterstützen, andererseits, um den Kontakt zu den Hilfebedürftigen zu intensivieren. Er treffe viele der Übernachtungsgäste nach dem Frühstück wieder. Dies gebe der vertrauensvollen Arbeit am gemeinsamen Ziel enormen Schub. Dies lasse sich auch in Zahlen messen. 40 Beratungen wurden durchgeführt, so Schulz.
Frank Schulte, Leiter des Sozialamtes, begrüßte die Initiative der Caritas und der beteiligten Akteure. "Wir blicken ja erst auf vier Monate zurück. Aber schon jetzt lässt sich anhand der Zahlen erkennen, dass der Ansatz greift". Wenn die Entwicklung so weitergehe, werde er sich für eine Verstetigung einsetzen. (WA war)