Sie soll künstlerisch gestaltet werden - aber wie? Und was eigentlich gefällt sowohl den jungen als auch den alten Menschen? Denn das vom Aktionsfonds geförderte Projekt ist generationenübergreifend angelegt.
Petra Schleicher-Marschner (Zweite von links) und ihre Mitstreiterinnen sammeln Ideen zur Gestaltung der Bank – und zwar in bunt und auf Papier. WA Wiemer
Fünf Mal trifft sich die Gruppe noch im Werkraum der Schule, bevor die Caritas-Jugendwerkstatt die Bank am letzten Mittwoch vor Weihnachten mit Bootslack versiegelt. Mit dabei sind fünf Senioren aus dem Bezirk, fünf Schüler der Martin-Luther-Schule, Christine Oltmanns-Brüseke von der Altenhilfe des Amtes für Soziale Integration, Schulsozialarbeiterin Julia Sundt und Stadtteilarbeiterin Schleicher-Marschner, die das Projekt leitet. Auf diese Weise arbeiten gleich drei Institutionen zusammen.
Und so sieht die Bank aus: Sie ist zweigeteilt mit unterschiedlichen Sitzhöhen - ältere Menschen kommen eben nicht so leicht hoch wie jüngere. Jetzt standen die ersten handwerklichen Arbeiten an - und die Diskussion über die Gestaltung. Dabei steht den alten und jungen Teilnehmern Gitti Habersack zur Seite, die als Künstlerin ihr Know-how und ihre Kreativität einbringt.
Die Grundidee: Symbole aufmalen, die für junge oder für alte Menschen stehen. Schleicher-Marschner nennt die Symbolpaare Gehstock und Skateboard sowie Zahnspange und Gebiss. Die Symbole könne man der jeweiligen Bankhälfte zuordnen: auf die niedrigere Seite die jungen Knospen, auf die höhere der reife Apfel.
Intergeneratives Projekt: Gitti Habersack (Mitte) zeigt den Schülern der Martin-Luther-Schule, wie sie das Holz abschleifen.WA Wiemer
Schulleiter Daniel Tümmers gibt zu bedenken: "Es geht doch um etwas Intergeneratives, also um das Zusammenwirken der Generationen und nicht um Gegensätze." "Ich bin doch kein vertrockneter Rosenstrauch", wirft Oltmanns-Brüseke ein. Habersack greift das auf: Man könne die Symbole auch mischen. Und sie bringt neue Details ins Spiel, Buch und Smartphone, Brille, Hut - Symbole ohne innewohnende Wertung. Vorgeschlagen werden auch regionale Aspekte - das Symbol für Bergbau, Schlägel und Eisen, zum Beispiel oder das sich schlängelnde blaue Band als Zeichen für die Lippe könnten sich auf der Bank wiederfinden. "Sport und Musik verbindet die Generationen", so Schleicher-Marschner.
Die Schüler trauen sich noch nicht so richtig ran an die Gestaltung, aber sie greifen zu Schmirgelpapier und Klötzchen: Es gibt was zu tun an der Bank aus rohem Holz. Beim nächsten Mal wird Habersack mit ihnen und den Senioren das Malen üben: Die Symbole werden erst auf Papier geübt, bevor sie auf die Bank gemalt werden.
Stadtteilarbeiterin Schleicher-Marschner freut sich auf die Bank: "Das wird wie ein Wimmelbild", sagt sie, "da gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken." Für die Rückseite regt Michaela Pfuhlmann etwas Schlichteres an: viel Grün, ein Baum, die Jahreszeiten. Die Diskussion wird weiter geführt am Mittwoch - und dann werden sich auch die Schüler mehr zutrauen.
Und was passiert mit der Bank im Frühjahr? Sie wird aufgestellt - aber der Ort steht noch nicht fest. Die Gruppe hat die Grünfläche am Hämmschen vorgeschlagen - da passt auch noch eine Boulebahn hin, die die Macherinnen vor Augen haben. Aber entschieden ist noch nichts. Nur dass auch Boulekugeln die Bank schmücken. (WA Girkens)